Musik an sich


Reviews
Mad Max

Night of white Rock


Info
Musikrichtung: Melodic Rock

VÖ: 20.01.2006

(AOR Heaven / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 43:53

Internet:

http://www.madmaxmusic.de


Wenn man an die postzivilisatorische Kulisse der Mad Max-Filme denkt, ist man schon ein wenig überrascht, dass eine eindeutig christliche Band sich diesen Namen wählt. Naja, es nährt die Hoffnung, mal wieder fromme Klänge mit Schmackes um die Löffel gehauen zu bekommen. Und dieser Hoffnung wird mit dem eröffnenden, treibenden gute Laune Rocker “To Hell and back again“ weiter geschürt. Auch wenn das Stück klar im Hard Rock bleibt und die Metal-Grenze nicht überschreitet, schielen die Riffs ein wenig in Judas Priest-Richtung. Stören tut da vor allem die sehr jung klingende Stimme von Michael Voss, die eher an die Bay City Rollers denken lässt.

Die folgenden drei Stücke schalten dann jeweils einen Gang zurück. Über eine Midtempo-Nummer, eine Power-Ballade geht es zur ganz ruhigen Schmuse-Ballade. Grundsätzlich geht das in Ordnung, denn so wird das gesamte Spektrum des Hard Rocks abgedeckt. Aber auf der einen Seite bleibt das Problem mit der Stimme bestehen; zum anderen werden Mad Max zunehmend drucklos, cheesy und kitschig. Im Hintergrund von “Unbelievable“ verkleistern Möchtegern-Streicher den Song auf wirklich unglaubliche Weise.

Im Endeffekt haben sich die Münsteraner bis zum vierten Song auf das Niveau der schwächeren Stryper-Alben heruntergeschraubt und dort bleiben sie vorerst auch stecken. Erst “Upon my Soul“ nimmt wieder eine Prise vom Hard Rock Charme der ersten beiden Stücke auf. Der Titelsong “Night of white Rock“ löst zwar keine Jubelstürme aus, ist aber der halbwegs gelungene Versuche einer Bombast-Rock-Nummer. Ein sehr schönes Bild macht das abschließende Akustik-Instrumental(!).

Fazit: Würde man die Scheibe auf die Stücke 1,2,8-11 verkürzen, hätte man ein etwas biederes, aber hörbares Hard Rock-Album von Hardcore-Länge in der Hand. Die Addition der Stücke 3-7 verwässert das Ganze vollständig. In den 80ern Jahren hätte man damit auf der Hard Rock Welle mitschwimmen können. Um aus eigener Kraft irgendein Ufer zu erreichen, fehlt hier aber wirklich die Power.
Selbst ein Einschlagen in der christlichen Szene ist eher unwahrscheinlich, da die Band auf keinem der frommen Insider-Label erscheint.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1To Hell and back again 3:21
2Losin' it 3:34
3Hope to see you 4:14
4Unbelievable 4:25
5Sun 4:51
6Homeless 4:53
7Raise your Voice 3:13
8Upon my Soul 3:48
9Bad Day in Heaven 4:38
10Night of white Rock 5:26
11(Just a) Melody 1:31
Besetzung

Vocals: Michael Voss
Bass: Roland Bergmann
Guitars: Jürgen Breforth
Drums: Axel Kruse



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>