Musik an sich


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Eluveitie

Vên


Info
Musikrichtung: Folk Metal

VÖ: 15.10.2003

Eigenproduktion

Gesamtspielzeit: 24:09

Internet:

www.eluveitie.ch



Alpenrock hoch 3

Ein Blick auf das Instrumentarium weist den Weg: es wird folkig! Und zwar Irish Folk mit heftigem (Black) Metal Einschlag. Gesungen wird auf Englisch bzw. Gälisch, genauer einer rekonstruierten Version des Gälischen, die die Stämme auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gesprochen haben könnten.

Bis auf Ôrô enthalten oder fußen alle Songs auf Traditionals, etwas mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hätte nicht geschadet, da die Stücke verdammt abwechslungsreich herüberkommen, man geschickt mit Tempi und Instrumenten variiert. Was den musikalischen Einfallsreichtum betrifft, muss man sich nicht hinter alten Stücken verstecken, also beim nächsten Mal etwas mehr Mut. Ein weiteres Plus ist das schöne Booklet, man merkt, dass richtig viel Herzblut in der Scheibe steckt. Die ausgewählten Bilder passen perfekt zu der Musik; das Gruppenportrait ist das Schönste, das ich bis jetzt sah.

Los geht es mit dem Rauschen eines Baches und Vogelgezwitscher, aus der Ferne weht leise Musik herüber, man fühlt sich unweigerlich Jahrhunderte zurückversetzt. Bodhrán und eine beschwörende Sprachpassage übernehmen, dann beginnt der Rest. Ein kurzes Stückchen, das schon darauf hinweist, mit welcher Klasse und Spielfreude Eluveitie bei der Sache sind. Uis Elveti treibt einem vor sich her, genialer rauer Chorgesang und Flöten vervollkommnen den gelungenen Song. Ôrô dürfte der erste Metalsong sein, der mit einem echten Alphorn aufwarten kann. Das einzige rein akustische Stück auf Vên. Mit Lament werden kritische Töne angestimmt, dementsprechend sind die Folkelemente eher im Hintergrund. Einzige Ausnahme ist die Geige und gegen Ende ein instrumentales Break. Der dreckigste Beitrag, bei dem trotz aller Härte das Melodische nicht zu kurz kommt.. Druid könnte ein richtiger Tanzflächenfüller werden, vereint er doch eine grandiose Melodie mit treibendem Metal. Mit Jêzaig, einem getragenem Instrumental, wird es zum Schluss richtig hymnisch, die Folkelemente übernehmen wieder die Vorderhand. Und schon ist wieder eine CD zu Ende, die den Vergleich mit den Szenegrößen nicht zu scheuen braucht.



Sascha Christ



Trackliste
1D' Vêritû Agâge D' Bitu2:29
2Uis Elveti4:12
3Ôrô2:50
4Lament3:34
5Druid6:18
6Jêzaig4:46
Besetzung

Gian Albertin: Vocals; Bass; Mouth Harp; Sound Effect
Dario Hofstetter: Drums
Dani Fürer: Lead Guitar
Yves Tribelhorn: Rhythm Guitar
Philipp Reinmann: Irish Bouzouki
Mättu Ackermann: Fiddle
Meri Tadic: Fiddle; Vocals
Sevan Kirder: Irish Flute
Dide Marfurt: Helvetic Bagpipes; Hurdygurdy
Chrigel Glanzmann:Tin & Low Whistles; Irish Bagpipes; Acoustic Guitar; Bodhrán; Add. Vocals; Narrations


Hermi Baur: Accordeon
Walter Fuchs: Alphorn
Christa Denzler: Ceremonial Chant
Klaus Grimmer: Ceremonial Chant


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