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Musik an sich
 
Pain of Salvation - Remedy Lane
(InsideOut/ SPV)
Progressive
Remedy Lane
 

Wohl wegen des Namens hatte ich PoS bislang in der Black/Death/Grusel-Ecke abgelegt - und war daher mächtig erstaunt ihren Gitarristen, Sänger und Mastermind Daniel Gildenlöw als Gastmusiker bei Transatlantic auf der Bühne zu erleben. Dass PoS nun auch noch als Opener für Dream Theater in Erscheinung treten, machte mir klar, dass ich mich mit denen mal näher befassen muss.

"Bei Progressive Metal einsortieren," empfiehlt die Plattenfirma. Und das ist verkaufstechnisch sicher weise. Aber von Metal höre ich so viel eigentlich gar nicht. Dafür viel Rock - und häufig auch sehr ruhigen. Die eigenwillige und sehr eindrückliche Stimme erinnert in ihrer fesselnden Wirkung, auch und gerade wenn sie einmal fast nur flüstert, gelegentlich an Charismatiker wie Peter Gabriel oder Fish. Alte Genesis und Marillion, sind so neben Pink Floyd, Savior Machine und auch Radiohead Größen, an die mich PoS stellenweise erinnerten. Aber es bleibt bei den Schweden nicht immer ruhig. Das völlig abgedrehte "Fandango" könnte ich mir am ehesten auf einer "Psychotic Waltz" oder "Mekong Delta"-CD vorstellen. Die Gitarren lärmen gelegentlich in Dream Theater-Manier. Aber auch nach zehn Durchläufen wüsste ich keine Band zu benennen, die ich wirklich als Vergleichsgröße neben PoS stellen wollte.

Mit den aktuellen Kompositionen bindet mich die Band noch nicht völlig. Da fehlt immer noch der Kick, das kompositorische Flämmchen, um mich wirklich zu fesseln, aber die Flexibilität und Offenheit verspricht Großes, wenn sie denn beibehalten werden kann. Der Gildenlöw-Crew ist es gelungen etwas wirklich Eigenständiges auf die Beine zu stellen, das so vielschichtig und abwechslungsreich ist, dass die Scheibe auch nach häufigen Gebrauch spannend bleibt.

Die Produktion klingt anfangs so fadenscheinig und spröde, dass ich unwillkürlich an Demo-Tapes denken musste. Das aber wäre für ´ne InsideOut-CD was völlig Neues. Und je häufiger man Remedy Lane hört, desto deutliche merkt man, wie stark gerade durch die Produktion die ungewöhnliche Stimme Gildenlöws in ihrer Wirkung unterstützt wird.

Anspieltipps: das schon genannte "Fandango", die wunderbare Ballade "The Heart of Mind", das mit Folk-Elementen arbeitenden und ein wenig an Genesis´ "The Battle of Epping Forrest" erinnernde "The Sling Lane".

Norbert von Fransecky

15 von 20 Punkte

www.insideout.de

 

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