Django 3000

Im Sturm


Info
Musikrichtung: Gypsy-Rock

VÖ: 20.01.2017

(Südpolrecords / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 37:36

Internet:

https://www.facebook.com/DJANGO3000
http://www.django3000.de


Hui, schon wieder zwei Jahre her, dass die süddeutschen Django 3000 ihre räudige Bonaparty feierten. Seitdem war das Quartett viel unterwegs in der Welt. Bis ins ferne Asien hat es sie getrieben. Und zwischendurch hat man das neue Album Im Sturm aufgenommen. Und meine Herren, es klingt schon anders als seine Vorgänger!

Auf dem 2015er Langdreher hatte man seinen akustischen Gypsy-Sound perfektioniert. Auf Im Sturm weichen die flotten Rhythmen zwischen Polka und Ska nicht selten urban anmutenden Beats. Statt einem wilden Tanz ums Feuer, bringt man hier noble Clubs zum Grooven. Der Sound klingt reifer und „erwachsener“ und man hat sein Klangbild ein ganzes Stück erweitert. Stellvertretend seien die immer wieder vor sich hinpumpenden Synthesizer genannt. Hinzu kommen verstärkt dunklere bzw. melancholische Momente im dichten, etwas dumpfen Gesamtsound.

Das muss man anfangs erst einmal etwas verdauen. Recht schnell merkt man aber, dass unter dem Sound immer noch die gewohnten Art von Songs stecken, die man von Django 3000 kennen- und lieben gelernt hat. Wilde Partysongs voller Herz und Leidenschaft, mit Texten übers Weitermachen, die einen an der Hand nehmen.

So funktioniert die Band auch immer noch, selbst wenn sie regelrecht rockig durch die Botanik groovt, wie zum Beispiel bei „Lem versaut“ oder beim regelrecht schwer drückenden „Dreggade Dog“. Hinzu kommen ausgelassene Tanznummern wie der Titeltrack oder „Gib ma Flügl“. Aber immer wieder sind es die dezent anderen Elemente, die dann doch aufhorchen lassen. Der regelrecht flächig schwebende Sound des sensiblen „Freind“, die lässigen Western-Gitarren von „Wenn i geht“ oder der für die Band schon recht ungewöhnliche Piano-Pop von „Zeit“. Nicht alles davon mag einem gefallen.

Aber am Ende ist das Experiment doch gelungen und „Im Sturm“ entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als eine unterhaltsame Platte. Vielleicht nicht ganz die dreckigste und geilste Party zwischen Chiemsee und Polarkreis (die hatte man bereits 2015 abgeliefert), aber immerhin eine saubere Aufwärmübung dafür.



Mario Karl



Trackliste
1Im Sturm3:23
2 Lem versaut3:54
3 Engl und Geier3:45
4 Wenn i geh3:34
5 I leb ewig3:53
6 Dreggade Dog4:11
7 Freind3:18
8 Gib ma Flügl3:53
9 Zeit4:06
10 Ois wos i doa mog3:39
Besetzung

Kamil Müller (Gesang, Gitarre)
Florian Rupert Starflinger (Violine, Gitarre, Gesang)
Michael „Unfried“ Fenzl (Kontrabass, Gesang)
Jan-Philipp Wiesmann (Schlagzeug, Percussion, Gesang)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>