Musik an sich


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Phil Niblock

THIR (Ten Hundred Inch Radii) (1972)


Info
Musikrichtung: Avantgarde / Elektronische Avantgarde / Moderne Komposition

VÖ: 15.11.2015

(VON Records)

Gesamtspielzeit: 37:30

Internet:

http://www.phillniblock.com


Phil Niblock ist ein 1933 geborener experimenteller Filmemacher, Fotograf und auch Musiker. Neben vielen bekannten Namen aus der experimentellen Musikszene hat er unter anderem auch mit Thurston Moore von Sonic Youth zusammen gearbeitet.

THIR (Ten Hundred Inch Radii) ist eine Arbeit von ihm aus dem Jahre 1972. Für die filmische Umsetzung benutzte er zehn spezielle Plätze in New York, die 100 Inch im Radius maßen. Zusätzlich setzte er Tänzer ein und erschuf die Musik. All diese Dinge tat er dezentral und fügte sie erst am Schluss zusammen. Die Legende erzählt, dass er selbst bei der Premiere zum ersten Mal das Gesamtkunstwerk sah.

Nun erscheint eine DVD des Filmes, erneut in einer kleinen Auflage. Da mir nur die Musik vorliegt, kann ich über das Gesamtwerk und das Zusammenspiel mit der Musik leider nichts sagen. Die Musik allein klingt wie eine Vorwegname der Drone-Musik vor nun mehr 44 Jahren. Die Blasinstrumente und Saiteninstrumente werden sehr langsam gespielt und die Töne verändern sich nur wenig und sehr langsam. Es entsteht eine Mauer an Klängen die bedrohlich erklingt.

Es ist schwierig, die Instrumente in diesem Gesamtsound zu indentifizieren. Ich denke, dass wir hier Violine, Cello und eventuell einen Bass sowie ein oder mehrere Saxophone und Flöten hören. Zusätzlich mischt sich an manchen Stellen ein Chor mit ein. Und ich denke, das Elektronik im Spiel ist.

Der sich wie beschrieben nur langsam und sehr düster bewegende Sound fesselt den Hörer über knapp 40 Minuten, scheint unaufhaltsam auf einen Höhepunkt hinzuarbeiten, aber verebbt am Ende dann doch einfach nur.

Ein überaus interessantes Musikstück, welches seiner Zeit damals um mindestens zehn Jahre voraus war.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
T-H.I.R 37:30

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