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Green

Longtime Favours live


Info
Musikrichtung: Cover Rock

VÖ: 15.01.2015

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 60:45

Internet:

http://www.green-band.de


Wenn eine Band eine Live-CD mit elf Klassikern der Rockgeschichte veröffentlicht, stellt sich schnell die Sinnfrage. Natürlich ist es toll, in einem einzigen Konzert „Money, „Solsbury Hill“ und „Dancing in the Dark“ live dargeboten zu bekommen – zumindest, wenn die Präsentation stimmt. Und das tut sie in diesem Fall weitgehend. Und sicherlich macht es auch den Musikern Spaß dieses Material vor einem mitgehenden Publikum zu zocken. Aber braucht man so etwas auf CD?

Bei Green stellt sich die Situation ein wenig anders dar. Die Band, deren Mitglieder aus der Musikszene Hagens stammen und u.a. schon bei Extrabreit und Grobschnitt gespielt haben, bzw. spielen, ist seit 40 Jahre eine feste Größe in der Sauerland-Metropole (Hüste!; Red.), und ihre Konzerte haben wohl so etwas wie Kultstatus. Von daher macht nach so vielen Jahren die Dokumentation eines Live-Gigs durchaus Sinn.

Vier Pink Floyd Songs strukturieren das Konzert, das folgende Abfolge hat:

Pink Floyd
Deep Purple / Stones

Pink Floyd
Stones / Bruce Springsteen

Pink Floyd
Ike & Tina Turner / Peter Gabriel

Pink Floyd
Neil Young

Damit stellen Pink Floyd mehr als ein Drittel der Titel. Betrachtet man die Spielzeit ist es sogar fast die Hälfte des Konzertes. Das passt auch zur Qualität des Dargebotenen. Hätte man mir die CD mit der Behauptung in die Hand gegeben, es handele sich um ein besonderes Konzert, bei dem sich Pink Floyd – vielleicht kurz vor der Veröffentlichung von The Wall - vor einigen der Großen der Welt verbeugt haben, ich hätte das nicht unbedingt in Frage gestellt. (Mal angesehen davon, dass es „Dancing in the Dark“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben hat.)

Es sind vor allem die Pink Floyd Titel, aber auch „Solsbury Hill“, bei denen Green die Atmosphäre und Ausstrahlung der Originale erstaunlich authentisch reproduzieren. Bei den Stones, und vor allem bei Bruce Springsteen, gelingt es dem Sänger dagegen nicht den Rock(’n’Roll) Rotz, der nötig wäre, wirklich rein zu geben. „Strange Kind of Woman“ funktioniert dagegen prima.

Insgesamt eine herrliche Rock-Werkschau, in der nur ein Titel raus fällt. Das im Vergleich zum Rest berechtigterweise relativ unbekannte „Birds“ ist völlig farblos und überflüssig und versetzt einem Konzert, das ansosnten ohne jeden Stimmungsabfall punktet, am Ende einen ärgerlichen Kratzer im Lack. Ein um drei Minuten kürzeres Produkt wäre glatt einen Punkt mehr wert.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Time 6:17
2 Strange Kind of Woman 4:00
3 Jumping Jack Flash 4:16
4 Comfortably numb 7:35
5 Dancing in the Dark 5:15
6 Sympathy for the Devil 6:50
7 Money 7:21
8 River deep - Mountain high 5:15
9 Solsbury Hill 5:35
10 Brain Damage / Eclipse 5:35
11 Birds 3:03
Besetzung

Milla Kapolke (Voc, B)
Bubi Hönig (Git, Voc)
A.T.S. Rolf Möller (Dr)
Deva Tattva (Keys)
Michi Rolke (Git, Sax, Flöte, Voc)
Mudita (Perc, Voc)



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