Musik an sich


Reviews
Buika

Vivir Sin Miedo


Info
Musikrichtung: Pop/World/Folk

VÖ: 22.01.2016

(East Wind)

Gesamtspielzeit: 47:28

Internet:

http://www.conchabuikamusic.com/es/
http://networking-media.de/


Von Concha Buika, genauer gesagt Maria Concepción Balboa Buika, stammt diese Aussage:
„Ein Künstler ist kein Mensch, der singt oder Bilder malt, sondern jemand, der sein Leben zur Kunst macht“.
1972 wurde sie auf Mallorca geboren, und stand von klein auf unter dem Einfluss verschiedener Musikstile, das war Musik ihrer aus Äquatorial-Guinea eingewanderten Eltern, oder auch Flamenco und schließlich war es auch jene Musik, die von der Sängerin Chavela Vargas aus Costa Rica interpretiert wurde. Diese Dame scheint ein großer Einfluss gewesen zu sein. Dazu kommen zeitgemäße Quellen aus Jazz, Pop und Rhythm & Blues sowie Reggae.
Ein erstes, international veröffentlichtes, gleichnamiges Album von Buika erschien im Jahre 2005. Diese neue Platte erschien offiziell auch bereits am 16.Oktober 2015 und ist nun auch hier zugänglich. Der Titel, Vivir Sin Miedo bedeutet in etwa „Ohne Angst zu leben“.

Sang die Künstlerin sonst ausschließlich in Spanisch, hat sie sich nun der englischen Sprache zugewandt und trägt die meisten Songs entsprechend vor. Und waren einige Vorgängeralben auch noch stark vom Flamenco und kubanischen Einflüssen geprägt, so fand nun eine Öffnung statt, die dazu führte, dass wir uns auf eine gelungene Mixtur aus Rhythm & Blues, Reggae, Gospel, Folk, Afrobeat einstellen können, ein Mischung, die stark in Richtung Popmusik treibt, somit fand eine Erweiterung des bisherigen Stils statt. Der Titelsong, der die Platte auch eröffnet, weist starke afrikanische Elemente auf, ein wenig von der Atmosphäre der Platte “Graceland“ von Paul Simon ist zu spüren. Dazu wiegt sich der Song in ganz leichtem Reggae-Rhythmus, ein genialer Auftakt mit einer leidenschaftlich singenden Buika! (“There’s an exodus to love and am on fire“)
Im zweiten Song wird dann wieder in Spanisch gesungen und die Flamenco-Elemente drängen sich vor, wiederum heißer Gesang voller Emotionen und Feuer.
Auf dem dritten Song scheint dann eine gewisse Hinwendung dahingehend stattzufinden, einen Song zu finden und zu präsentieren, der ein wenig in Richtung Charts schielen könnte, ist es doch der so beliebte Kollege Jason Mraz, mit dem sich die Protagonistin den Gesang teil. Ein wenig erinnert mich der Song an das Stück “7 Seconds“ von Youssou N'Dour & Neneh Cherry. Ein weiterer Gaststar meldet sich bei “Waves“ stimmgewaltig zu Wort, es ist der Flamencosänger Potito.
Gelegentlich vermag ich auch Assoziationen zu Veröffentlichungen von Cassandra Wilson herleiten, und insgesamt gesehen bietet die Platte die bisher am meisten vertretene Abwechslung im Vergleich zu älteren Platten, auch die Bläser auf “Yo Iré“ geben Zeugnis davon ab.

Allen Songs gemein ist diese gewaltig ausdrucksstarke und geschmeidige Stimme mit dem rauchigen Timbre und die enorme Kraft in der Ausführung der sehr gut arrangierten Songs, hier brennt in der Tat ein gewaltiges Feuer, bei dem man aufpassen muss, nicht zu sehr nah zu kommen, so heiß ist die Atmosphäre bisweilen! Und aus den Boxen scheint die pure Lebensfreude zu quellen!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Vivir Sin Miedo (4:47)
2 Si Volveré (5:20)
3 Carry Your Own Weight (featuring Jason Mraz) (4:11)
4 Mucho Dinero (3:01)
5 Waves (4:15)
6 Good Men (4:06)
7 Cidade Do Amor (4:06)
8 Yo Iré (4:43)
9 The Key (Misery) (8:29)
10 Sister (4:24)
Besetzung

Buika (vocals, keyboards, bass, guitar, drum programming)
Martin Terefe (acoustic guitar, double bass, electric guitar, ukulele, backing vocals)
Glen Scott (drums, additional programming, organ, piano, percussion, synth bass, Rhodes, Wurlitzer, backing vocals, synthesizers)
Oskar Winberg (mellotron, additional programming, electric guitar, juno, backing vocals)
Josue Rodriguez Fernandez (bass)
Piraña Porrina (percussion)
Sabu Porrina (percussion)
Jordana Mba (backing vocals)
Nana Clara Aldrin-Quaye (backing vocals)
Jason Mraz (vocals - #3)
Meshell Ndegeocello (bass - #4)
Aaamouia (keyboard, synths, additional programming, drums)
Andre De Lang (backing vocals)
Fred Man (backing vocals)
Potito (vocals - #5)
Ramón Porrina (percussion)
Kristoffer Sonne (drums)
Fetsum Sebhat (backing vocals)
Lowell (backing vocals)
Carlos Sosa (sax)
Paul Armstrong (trumpet)
Raul Vallego (trombone



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>