Musik an sich


Reviews
Kitty, Daisy & Lewis

The Third


Info
Musikrichtung: Independent Pop

VÖ: 23.01.2015

(Sunday Best)

Gesamtspielzeit: 43:16

Internet:

http://www.kittydaisyandlewis.com/
http://www.sundaybest.net/


Kitty, Daisy & Lewis ist eine britische dreiköpfige Band, bestehend aus den Geschwistern Kitty, Daisy und Lewis Durham.
2008 erschien das erste, selbstbetitelte Album Kitty, Daisy & Lewis, das sehr positiv vom Publikum als auch Kritikern aufgenommen wurde. Die erste Platte war eine positive Überraschung, wies sie doch diese Art von unbekümmerter und unbedarfter Frische aus, die durch den amateurhaften Charakter auch diese Quäntchen sympathischer Unfertigkeit hatte. Es war sicher dieser raue und holprige Charme, der begeistern konnte. Darüber hinaus war das Album mit historischem Aufnahmeequipment eingespielt worden.

Dazu gehörte sicher auch der nicht perfekte Gesang, der aber mit der Instrumentierung eine passende Einheit bildete.
Die Musik der Band war inspiriert von R’n’B, Swing, Blues, Country und Rock’n’Roll der 1940er und 1950er Jahre.
Recorded at home, so steht es auf dem Cover, und weiteren Angaben entnehme ich, dass die Drei, bis auf Ausnahmen, fast alles an Instrumenten eingespielt haben. So soll es bei Livekonzerten keine Seltenheit sein, wenn die Musiker ständig wechseln zwischen Instrumenten wie Piano, Lap Steel, Banjo, Ukulele, Akkordeon oder Xylophone. Produziert hat ein gewisser Mick Jones, bekannt von The Clash.

Das Erfrischende, Unbedarfte, so angenehm amateurhaft Klingende der ersten Platte ist Vergangenheit, so konnte mich ihre Version von Going Up The Country (Canned Heat )doch, mit einem gewissen Schmunzeln, verbunden begeistern, doch hat diese Mehrung der Professionalität wirklich etwas Positives bewirkt.
Denn dazu bedarf es einerseits Entwicklung und andererseits auch gezielte Umsetzung von Talent, denn Talent allein reicht nicht immer.

Baby Bye Bye ist die Singleauskopplung aus dieser neuen Platte, und es klingt so ein wenig nach Jamaika und überhaupt südlichen Gefilden, und ist durchaus interessant im Ansatz, dieses ist genau einer jener Songs, die ein gewisser David Lindley veredelt hätte, hier bleibt es unter diesem hohen Niveau, denn das gewisse karibische Feuer fehlt, und vielleicht auch das bestimmte hippieske Augenzwinkern des Herrn Lindley. Belebend wirken der leichte Ska-Ansatz und die String-Untermalung.
Übrigens, begnadete Sänger/innen sind sie immer noch nicht, und das fällt insofern teilweise dann auf, wenn die sich inzwischen in positiver Weise weiterentwickelten Arrangements und die Qualität der Kompositionen damit reiben und nach besserer Vokalleistung schreien!

Nun denn, unter dem Strich eine sicher mehr als durchschnittliche Leistung, die auch durch das gewisse Etwas punkten kann, doch hätte man mehr daraus machen können.
Auf der Positivseite stehen für mich solche Songs wie Good Looking Woman, bei dem das alte Rhythm ‘n‘ Blues-Feeling vergangener Jahrzehnte perfekt und überzeugend dargeboten wird, oder das sehr mitreißende Turkish Delight, auch wieder im Ska-Fahrwasser.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Whenever You See Me
2 Baby Bye Bye
3 Feeling Of Wonder (feat. Mick Jones)
4 No Action
5 Good Looking Woman
6 Turkish Delight
7 It Ain’t Your Business
8 Ain’t Always Better Your Way
9 Never Get Back
10 Bitchin’ In The Kitchen
11 Whiskey
12 Developer’s Disease
(all tracks written and performed by Kitty, Daisy & Lewis)
Besetzung

Kitty Durham
Daisy Durham
Lewis Durham
Eddie “Tan Tan” Thornton (trumpet)
Vin Gordon (trombone)
Bammy Rose (tenor saxophone)
Tara Minton (harp)
Mike Calabrese (drums - #12)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>