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Tiles

Fly Paper


Info
Musikrichtung: Porg Rock

VÖ: 25.01.2008

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 49:36


Vor über zehn Jahren gaben Tiles mit Fence the Clear ihr erstes Lebenszeichen als Band von sich. Fly Paper ist mittlerweile das sechste Album, aber die Band ist immer noch in derselben Besetzung wie zu Beginn unterwegs.

Fence the Clear wurde mit Rush verglichen, hat mich aber eher gelangweilt und vor allem wegen der ansonst recht begeisterten Kritiken daher enttäuscht. Folge: Ich habe die Finger von der CD gelassen, die seitdem bei mir im Regal verstaubt und mich mit den Nachfolgealben kaum befasst.
Aber jetzt sind Tiles bei InsideOut gelandet und das hat sie auf meinen Schreibtisch und somit erneut in meinen Player gebracht. Zu behaupten, dass mich die CD nun vom Hocker gehauen und vor Begeisterung um besagten Schreibtisch hat tanzen lassen, wäre etwas übertrieben. Aber das Pflichtbewusstsein des sorgfältigen Rezensenten hat dem Album mehrere Durchläufe verschafft und es ist mit jeder neuen Runde gewachsen.

Die Parallelen zu Rush bleiben – besonders hinsichtlich der Stimme von Paul Rarick, die immer wieder an Geddy Lee oder James LaBrie erinnert. Da kommt natürlich auch der Name Dream Theater ins Spiel, aber nur in deren ruhigen Phasen. Metal werden Tiles nie. Wenn sie den progressiven Hard Rock verlassen – was sie oft tun – dann in Richtung Rock oder gar Pop; z.B. wenn die akustischen Gitarren von „Crowded Emptiness“ nach dem One-Hit-Wonder „Life in a northern Town“ klingen.

Auch Rush werden nicht in ihren härteren frühen Jahren beliehen, sondern in den späten 80ern oder 90ern, als die Synthesizer-Experimente nachließen und sich die Kandier dem hoch poliertem Gitarrenrock zuwandten. Ganz so geleckt wirken Tiles aber erfreulich selten.
Immer wieder kommen kernige Gitarren zum Zug, hart gründelnd beim Opener, sehr roh und krachend bei „Landscrape“, in dem genialen Schlussstein „Hide & seek“ an Led Zeppelin erinnernd und dann in ein geiles Jam Rock Solo im 70er Jahre Stil übergehend.

Das alles steht als erdiger Kontrapunkt zu einem eleganten, ruhigen Grundsound, der – wie gesagt – mit balladesken Dream Theater oder Rush recht gut konform geht,

Eine feine Scheibe, die viele Facetten enthält, die es im Laufe der Zeit zu entdecken gilt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Hide in my Shadow 5:43
2Scared & Mundane 5:26
3Back & forth 6:02
4Landscrape 4:31
5Markers 6:55
6Dragons, Dreams & daring Deeds 8:09
7Crowded Emptiness 4:06
8Hide & seek 8:31
Besetzung

Chris Herin (Git)
Mark Evans (Dr)
Paul Rarick (Voc)
Jeff White (B)

Gäste:
Sonya Mastick (Perc)
Matthew Parmenter (Keys, Voc)
Nate Mills (Voc)


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