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Reviews
Matze Wurm

Truth is stranger than Fiction


Info
Musikrichtung: Progressiver Gitarren Rock

VÖ:

(Housemaster Records / Eigenvertrieb)

Gesamtspielzeit: 19:16

Internet:

http://www.matze-wurm.com


Von Matze Wurm wird man in der nächsten Zeit sicher noch einiges hören. Denn gerade eben hat ihn „sein“ Sänger an Bord der deutschen Prog-Underground-Hoffnung Alias Eye geholt. Und selbst wenn diese Collaboration nicht funktionieren sollte, hat sie vielleicht wenigstens dazu beigetragen, dass ein etwas größere Kreis von Menschen auf Matzes Solo Debüt EP Truth is stranger than Fiction aufmerksam geworden ist. Immerhin ist das Teil über das Label von Alias Eye mittlerweile auch in den Vereinigten Staaten zu haben.

Der unduldsame Alias Eye Fan sollte allerdings mit etwas Vorsicht an diesen Wurm herangehen, der sich gerade in seinen Lieblingsapfel bohrt. Matze geht nämlich erheblich härter zur Sache, als seine neuen Arbeitgeber. (Das kann denen meiner bescheidenen Ansicht nach - nebenbei gesagt - nur gut tun.)

Der Opener, eins von drei Instrumentals, ist z.B. gleich ein knapp vierminütiges Gitarrensolso, dass auf einem Drum- und Bass-Fundament aufgebaut ist, das man fast als Metal bezeichnen kann. So hart geht es allerdings nicht weiter. “The Dream between Pleasure and Pain” groovt sich zwischen Prog (Pleasure?) und AOR (Pain?) ein. Ein Groove, der – zumindest mich – ein wenig an Talking Heads’ ”Road to Nowhere” erinnert. Darüber immer wieder Matzes erhebend singende Gitarre. “Lost“ erinnert nicht nur wegen der Stimme an die norwegischen Prog-Popper A-Ha, geht aber mit einer deutlich härteren Gitarre an den Start. Das bleibt so. Das treibende “Crossbreeding Snails“ ist zwar wieder einmal nicht ganz Metal, aber auf jeden Fall Hard Rock und verfügt nebenbei über folkige Einsprengsel, die man so auch auf den besseren, frühen Alben von Angra hören kann.
Es folgt der Softie des Albums, der immer noch nicht so ruhig wie Alias Eye ist, aber ein wenig in die Nähe rückt. Der Abschluss folgt mit einem Song, dessen Titel Pulitzerpreis verdächtig ist. Zwar gibt es hier kein Country-Chinoise-Crossover, aber tatsächlich enthält das Stück in einem noch wesentlich abwechslungsreicheren Drumherum sehr schnelle und schwerere Rock-Sounds und leicht asiatisch anmutende Saitenspielereien, die sich gut mit dem berühmten Koch und seinem zufriedensten Kunden zusammenbringen lassen. Auch hier gilt wieder das Etikett „nicht ganz Metal“. Mir fallen dazu die Dixie Dregs ein.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Indulging my Passion 3:40
2The Dream between Pleasure and Pain 3:36
3Lost 3:03
4Crossbreeding Snails 3:01
5On my Knees 3:08
6The mysterious Meeting of Mr. Hoss and Mr. Sing 2:40
Besetzung

Matze Wurm (Git)
Andy Wurm (Keys)
Philip Griffiths (Voc)
Tino Calmbach (Dr)
Daniel Kehl (B)



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