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Musik an sich
 
Skyclad live in Aschaffenburg
 

Aschaffenburg - Colosaal, am 27.Dezember 2001

War das kultige Colosaal am Vorabend beim traditionellen Weihnachtsgig der lokalen Rock N`Roll Institution Boppin B. noch brechend voll, verliefen sich am 27. Dezember nur ca. 70 Nasen in diese Location, um zu sehen wie sich die britischen Folk-Metaller ohne ihren ausgestiegenen Frontmann Martin Walkyier so schlagen würden.Tja, schöne, neue, arme Welt. Der Veranstalter scheint diesen geringen Zuschauerandrang schon geahnt zu haben und so lies er auch die Tischen und Stühle im Colosaal stehen, was eine nette Irish-Pub Atmosphäre zu Tage brachte.

Ohne Vorgruppe und grosses Intro ging es dann auch schon los und man muss sagen das Anfangs die Austrahlung eines Herrn Walkyiers schon ein wenig fehlte. Aber das passende Tourmotto hiess ja "The Same But Different" und die sympathische Truppe machte dieses Manko nach einiger Gewöhnungszeit wieder wett. Der vom zweiten Glied zum Frontmann aufgestiegene Kevin Ridley machte gesanglich seine Sache sehr gut und rein akkustisch passt sein Organ auch absolut zum Folksound von Skyclad. Das die Band Riesenspass daran hatte um die Gunst des Publikums zu kämpfen und als Dank nach jedem Song ein wenig mehr Applaus einzuheimsen war nicht zu übersehen.

Fiddlerin George(!) Biddle (keine Angst, die Frau heisst in Wirklichkeit Georgina und George ist nur ein Spitzname) sprang wie ein Flummiball über die Bühne, Neusänger Ridley genoss während des Gigs einen Rotwein nach dem anderen und Basser Greame English freute sich einmal sogar so sehr über die Zuschauerressonanz, das er spontan wie ein kleines Kind drei mal in die Luft hüpfte. Der Sound kam live sehr gut zur Geltung und wer bei den Takten von Skyclad nicht zumindest mit dem Fuss wippt, ist entweder Taub oder im Bann der bösen Techno- oder Hip-Hopgeister. Da tanzten drei japanische Touristinen die wohl zufällig in das Konzert geraten sind, genauso wie der Typ im Sepultura-T-Shirt, was ein extrem witziger Anblick war. Leider spielten die Briten mit "Polkageist" und meinem absoluten Favourite "The Antibody Politic" nur zwei Songs vom suberben aktuellen Album "Folkemon", das aber auch schon wieder über ein Jahr auf dem Buckel hat. Ich denke aber, dass dies ein Signal an die Fans sein sollte, das Skyclad wieder weg von härteren Klängen, back zu ihren Folk-Roots gehen, was auch das neue, noch nicht veröffentlichte Album zeigt, worauf Skyclad einige ihrer älteren Stücke mit der neuen Mannschaft noch einmal einspielen. Stimmungshöhepunkt der Sause waren "Building A Ruin" und die neue Single "Swords of a Thousand Men".

Nachdem der reguläre Set beendet war, gaben die Jungs und das Mädel noch zwei Zugaben, aber nur unter der Bedingung das die Fans bei einem Weihnachtslied mitsingen, das Ridley solo, nur mit einer Akkustikklampfe bewaffnet performte, während sich der Rest der Band unters Volk(!) mischte. Nachdem Zugaben, als die kleine MAS-Fraktion sich schon begeistert auf dem Weg zum T-Shirt-Stand begab, kam völlig überraschend der Haufen von der Insel noch einmal auf die Bühne und spielte tatsächlich noch einen Song! Einfach Wahnsinn, was für einen Einsatz Skyclad trotz der geringen Besucherzahl zeigte, so als ob sie jeden Fan nochmal neu für sich gewinnen wollten. Nach diesen 90 Minuten hat mich die Band vollends überzeugt und die an den Tag gelegte Spielfreude und Kampfgeist haben den ehemaligen Fronter fast vergessen gemacht. Also liebe Anwesende, nächstes Mal alle eure Freunde und Freundinnen mitnehmen und dann hoff ich das es einen standesgemässeren Rahmen für die Insulaner gibt.

Manuel Liebler

Internet: www.skyclad.co.uk

 

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