Musik an sich


Reviews
Mark Lenover

The Trail’s Gone Cold


Info
Musikrichtung: Electro Pop

VÖ: 18.12.2015

(Brandy Alexander)

Gesamtspielzeit: 44:41

Internet:

http://marklenover.com/
http://brandyalexander.nl/index.php


Der am 12.September 1984 geborene Kanadier Mark Lenover legt mit dieser Platte sein erstes Album in Europa vor, auf dem niederländischen Plattenlabel Brandy Alexander Recordings.
Seine Musik ist anders, anders, als Vieles, was heutzutage aktuell zu hören ist in Funk und Fernsehen.
Alles ist im Alleingang eingespielt und ist elektronisch orientierte Popmusik mit dem gewissen Hauch von Düsternis und Dunkelheit. Mitunter scheint die Stimmung eines David Bowie durchzuschimmern, und angesichts dessen, dass der Musiker auch für einige Soundtracks verantwortlich zeichnet, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass auch davon etwas zu bemerken ist bei der Art und Weise der Arrangements und des Ausdrucks der Songs.

Dadurch, dass alle Songs in Eigenregie entstanden, fehlen (mir) die Flexibilität und die Spontaneität innerhalb der einzelnen Stücke, zu sehr wirkt die Musik vorprogrammiert. Und so richte ich mein Augenmerk auf die Besonderheiten und Feinheiten, die sich in den Arrangements verbergen. Auf “Restless“ beispielsweise erklingt der sakrale Klang einer Kirchenorgel, und hier erinnert es mich an die Musik von Rupert Hine. Ein satter Sound wird künstlich erzeugt auf “Shame“, hier erscheint der Rhythmus fast im langsamen Techno-Stil, und darüber schwebt der Gesang sich lang ausbreitend, ohne eine Führungsrolle einzunehmen. Und so erscheinen mir die Vokalparts oft als Bestandteil des Ganzen eingeflossen zu sein, bei einigen Songs wie zum Beispiel mit “I Don't Want To Be Anybody's Pet“ ist das schon wieder anders. Hier findet sich dann auch mehr Songstruktur, was eben nicht auf jedes Stück zutrifft. So wird eine besondere Stimmung mit Abwechslung geboten, die durchaus Alle unterhalten kann, die sich darauf einlassen können, ungewöhnliche Musik auf programmierter Basis zu hören. Denn eine gewisse Zugänglichkeit in Verbindung mit dem Hauch des Besonderen geht von ihr aus. Und ganz viel Stimmung des Pop-Genres ist dabei, aber ob das jemals populär werden wird, wage ich zu bezweifeln.
Einen Hörversuch empfehle ich auf jeden Fall, denn wer etwas Spezielles sucht, kommt auf seine Kosten.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Trail's Gone Cold
2 Restless
3 Burn Me Down
4 Ghosts Walk In Dream
5 Shame
6 I Don't Want To Be Anybody's Pet
7 The Mess We Make
8 Hideaway
9 Let's Pretend
10 Lonely Part II
11 Promises, Promises
12 It's Always Darkest...
(all songs written, performed and produced by Mark Grayson Lenover)
Besetzung

Mark Lenover (vocals & instruments)


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