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Creature With The Atom Brain

The birds fly low


Info
Musikrichtung: Psychedelic Rock

VÖ: 07.12.2012

(Waste My Records / Cargo)

Gesamtspielzeit: 46:06

Internet:

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Na was haben wir denn hier? Psychedelischen Rock, der das Flair der 13th Floor Elevators aufgreift und ihn mit der staubigen Rockkante von den Queens of the Stone Age kreuzt? Ja, gar nicht übel. Vor allem, da man gar nicht so recht weiß, ob die dazugehörigen Musiker während des Einspielens total bekifft oder nur absolut tiefenentspannt waren. Nebenbei ist mir selten eine derart düstere Chill Out-Platte wie The birds fly low untergekommen. Mitunter brodelt es aber trotz des wabernden Sounds unheimlich im Untergrund. Einerseits düster und doch so in sich ruhend - das soll den Belgiern erst einmal jemand nachmachen.

Die Band um Sänger/Gitarrist Aldo Struyf hält sich recht authentisch an alte Klangvorgaben, ohne zugleich altbacken zu klingen. Aber retro ist derzeit ja eh wieder recht hip. Von dem her... Aber wenn sich bei der Eröffnung „Hit the sky“ zu blubbernden Gitarren- und Bassriffs düstere Harmonien aus dem nebeligen Hintergrund erheben, hat das seinen schönen Reiz. Dabei bleiben die Melodien durchgehend etwas seltsam (vielleicht liegt's auch am latent gelangweilten Gesang) und die Sounds warm.

Fast hat man das Gefühl, die Band lässt sich von der eigenen Spiellaune treiben. Denn auf Hooks setzt sie nicht immer. Die Arrangements sind nicht stets nachvollziehbar, aber erzeugen eine interessant einnehmende Atmosphäre. Trotzdem kann es auch recht anstrengend werden. Zudem wird das Album mit zunehmender Laufzeit immer seltsamer, als würde man von einem psychedelischen Strudel mitgerissen. Das muss man schon mögen. Und spätestens wenn mit „R-Frequency“ ein recht experimenteller Unsinn im Raum steht, hat man ein paar Fragezeichen auf der Stirn.

Aber bis dorthin hat man doch ein paar recht coole Songs gehört. Das perkussiv treibende „Black rider run“, das recht hell schlurfende „Southern wind“, das im Positiven eintönig entspannte „Wolf eye“ oder das mit Bläsern aufgepeppte „The dust of time“ sind lässiges Rockkino - bevorzugt für Seelen die es nicht nur cool, sondern verquer mögen. Der Rezensent fühlt sich aber z.B. bei den Black Angels etwas besser aufgehoben.



Mario Karl



Trackliste
1Hit the sky3:58
2 Wolf eye3:38
3 Southern wind2:58
4 The beauty of the rain3:43
5 Black rider run3:41
6 The dust of time3:37
7 Sayonara3:39
8 Nightlife2:44
9 Break me blue4:15
10 Red river2:09
11 Slide4:09
12 R-Frequency4:08
13 The birds fly flow3:27
Besetzung

Jan Wygers (Bass)
Michiel Van Cleuvenbergen (Gitarre)
Jean-Phillippe De Gheest (Schlagzeug)
Aldo Struyf (Gesang, Gitarre)


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