Musik an sich


Reviews
The BossHoss

Liberty Of Action


Info
Musikrichtung: Rock / Countryrock

VÖ: 25.11.2011

(Universal Music)

Gesamtspielzeit: 53:28

Internet:

http://www.thebosshoss.com
http://www.myspace.com/thebosshoss
http://www.universal-music.de


Da sind sie wieder, die Spree-Cowboys: The BossHoss legen mit Liberty Of Action ihr mittlerweile sechstes Studio-Album vor. Fans dürften nach dem eher ruhigeren Intermezzo Low Voltage im letzten Jahr darauf gehofft haben, dass man mit diesem neuen Album an das letzte reguläre Album Do Or Die vor gut zwei Jahren nahtlos anknüpft. Diese Hoffnungen werden aber vielleicht zum Teil enttäuscht, denn wie bei Low Voltage hat man - bis auf einige Ausnahmen - auch hier die dreckig-rockige Seite der Band vor der Studiotür abgegeben.

Eigentlich haben The BossHoss ja ihre Nische mit einem gelungenem Crossover von Country, Blues, Rock und Pop gefunden - und es ist ja schön, dass man sich in diese nicht einfach nur hineinfläzt und ausruht, sondern auch versucht, neue Wege zu gehen. Aber manchem mag auf Liberty Of Action einfach der Dampf fehlen, der früher zu finden war. Man mag es Kommerzanbiederung nennen oder Mainstream, man mag es belanglos oder einfach nur langweilig finden - wie auch immer, irgendwie fehlt diesmal der gewisse Wumms an der Chose. Und so braucht es diesmal vielleicht einen oder zwei Hördurchläufe mehr, um mit diesem Album warm zu werden. Aber diese sollte man Liberty Of Action doch gönnen, bevor man sich enttäuscht wegdreht: Auch wenn man es nicht mag, vielleicht kann sich doch zumindest damit arrangieren.

Vielleicht liegt es an ihrem zurückliegendem längeren Amerika-Aufenthalt (natürlich in Texas, wie könnte es anders sein...), dass man nun anscheinend ausgetretene Pfade verlässt. Ganz amerikanisch jedenfalls präsentieren sich die beiden Bosse der Band aktuell in Dieter-Bohlen-Manier in der Castingshow “Voice of Germany” auf ProSieben. Und apropos Boss: Das Cover von Liberty Of Action zeigt diesmal nicht mehr eine siebenköpfige Band wie bei den letzten drei Vorgängeralben, sondern ganz klar, wer hier die (Cowboy-)Hosen anhat bzw. wer hier der Boss (oder der Hoss) ist...

Bei aller Kritik und Vorbehalte, die man Liberty Of Action verwerfen kann: insgesamt geht das Album in Ordnung; wo BossHoss draufsteht ist auch diesmal wieder BossHoss drin. Unterm Strich hätte das Ergebnis aber vielleicht für viele Fans wesentlich rockiger ausfallen können. Diesen schmeckt vielleicht das Motörhead-Cover "Killers" sehr gut, ob aber die erste Singleauskopplung "Don't Gimme That", die Elvis-Masche von „Still Crazy 'Bout Elvis“ oder die Zusammenarbeit mit Nena ("L.O.V.E.") wirklich ankommt, bleibt abzuwarten.



Jürgen Weber



Trackliste
1Liberty Of Action3:52
2 Don't Gimme That3:31
3 Live It Up3:51
4 The Answer3:11
5 I Keep On Dancing3:13
6 My Way4:01
7 Still Crazy 'Bout Elvis3:56
8 Hayday4:06
9 My Country4:08
10 Sex On Legs3:30
11 Riding High, Singing Low3:05
12 Money (That's What I Want)2:20
13 Run Run Devil3:39
14 Killers3:20
15 L.O.V.E.3:45
Besetzung

Hoss Power - Vocals, Guitar
Boss Burns - Vocals
Guss Brooks - Bass
Russ T. Rocket - Guitar
Sir Frank Doe - Drums
Hank Williamson - Harp, Mandoline
Ernesto Escobar de Tijuana- Percussion


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>