Musik an sich


Reviews
The Monroes

Roulette


Info
Musikrichtung: Garage-/Retrorock

VÖ: 01.10.2009

(Tocado Records/Radar)

Gesamtspielzeit: 35:56

Internet:

http://www.themonroes.nl


Wenn Quentin Tarantino oder Guy Ritchie mal wieder auf die Soundtracksuche für einen neuen, coolen Gangsterstreifen gehen, dürften sie ruhig mal in Holland bei The Monroes vorbeischauen. Denn die Band klingt geradezu, als wäre sie einem Streifen wie Pulp Fiction oder Bube, Dame, König, Gras entsprungen. Dieser Garage Rock ist absolut retro, schafft es aber sehr frisch zu klingen. Auf dem Debüt Roulette wimmelt es nur so von Surfgitarren, Rock 'n Roll- und Beat-Rhythmen, tanzbaren Stompern, ein bisschen Fuzz hier, ein wenig Rockabilly dort und vor allem jeder Menge poppiger Melodien, lasziv vorgetragen von einer attraktiven Sängerin. Der Vortrag ist ein wenig rumpelig und besitzt jede Menge Charme. Gerade so, also würde man 60's Bubblegum Pop mit der Power der Stooges und einem Hauch Erotik spielen.

Dabei geht das Album noch relativ gemächlich mit „Somethin' coming“ los. Die Band spielt sich langsam warm und eine Schweineorgel presst sich mit voller Wucht in den Song, bevor die Monroes zum Fuzz-Beat von „Come & get it“ so langsam richtig loslegen und bei „Not tonight“ das erste Mal voll aufs Gaspedal drücken, nur um mit dem Garagen-Soul von „The rider“ das Tempo wieder ein wenig zu drosseln. Dafür folgt mit „Miss Moto“ der absolute Burner des Albums. An dessen Rasanz und Eindringlichkeit kommt der Vierer nicht mehr so schnell ran (Ausnahme: der Vollgasrocker „You better behave“). Denn gegen Ende wird es leider ein wenig austauschbarer, wenn auch nicht weniger lässig und cool.

Mit ihrem Sound wären die Monroes bei Jack Rabbit Slim’s, wie auch auf jeder Titty Twister Party gern gesehene Gäste. Denn selten schafft es eine Band so schroff und eingängig gleichzeitig zu klingen - alles heiß und frisch serviert. Egal ob Altrocker, Rocka-/Psychobilly, Normalo oder Hipster, irgendwie hat bei dieser Partymucker sicher jeder seinen Spaß. Erst recht live, wo der Sound bestimmt noch um einiges besser kommt. Nur schade, dass gerade Winter ist. Denn irgendwie hätte ich gerade Lust meine Sonnenbrille und das Cabrio rauszuholen!



Mario Karl



Trackliste
1Somethin’ coming2:57
2 Come & get it3:45
3 Not tonight2:08
4 The rider2:38
5 Miss Moto2:55
6 I wanna know3:50
7 Misery2:33
8 You got me running2:53
9 Sad & blue2:33
10 Bad luck2:15
11 In the cold of the night3:02
12 The things you do (The things you do)2:26
13 You better behave2:00
Besetzung

Josje Kobès (Vocals/Guitar)
Arnold Nieborg (Guitars/Vocals)
Harrie Kingma (Bass)
Peter Blokzijl (Drums)


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