Musik an sich


Reviews
Garbizu, Th. (Ansorena)

Musik für Txistu & Klavier


Info
Musikrichtung: Bearbeitungen traditioneller Musik

VÖ: 30.11.2009

(Naxos / Naxos / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. 8.572096)

Gesamtspielzeit: 68:40



TROSTLOS

Man kann die enzyklopädische Vollständigkeit, mit der das Label Naxos seinen Katalog auch noch entlegenes Repertoire in seinen Katalog aufnimmt, nur bewundern. Und hoffen, dass diese Einspielung mit Musik für Txistu und Klavier von Tomás Garbizu bei den offenbar anvisierten Freunden baskischer Flötenmusik auf offene Ohren stößt und nicht etwa in die Hände der CIA fällt, die das durchdringende Potential der traditionellen Dreilochflöte gewiss für unschöne nerventötende Zwecke zu entfremden weiß.
Aber im Ernst: Wo die Blockflöte doch wenigstens mit einem warmen, etwas klagenden Ton gesegnet ist, bewegt sich das körperlose Timbre der Txistu irgendwo zwischen putzig und trostlos. Ersterer Eindruck stellt sich bei kurzem Hören, späterer bei längeren Auditionen ein. Schon ein oder zwei Kostproben der eröffnenden sechs Volksliedbearbeitung Garbizus, der Old Sebastián Songs, genügen völlig, um den Txistu-Bedarf des Normalhörers für längere Zeit oder auch auf Dauer zu voll und ganz zu befriedigen. Da schmunzelt man noch ob des drolligen Gepfeifes und der seltsamen, neoklassizistisch gedrechselten Klavierbegleitung, die der Komponist zu den schlichten Weisen dazumontiert hat. Ein Tamboril, eine Art Tambourin, schnarrt auch noch ganz authentisch dazu. Doch die Musik währt im Ganzen rund 70 Minuten und bleibt sich auch noch ziemlich gleich. Und das ist einfach zu viel.



Georg Henkel



Besetzung

José Ignacio Ansorena: Txistu & Tamboril
Álvaro Cendoya: Klavier


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>