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Etoile Noire im Gespräch
 

MAS:
Das erste, was ihr auf eurer Homepage schreibt, ist, dass Etoile Noire keinen Gothic Rock machen - wo genau liegt euer Problem darin als Gothic Rock Band bezeichnet zu werden?

FERRUCCIO MILANESI:
Wir haben überhaupt kein Problem damit, schließlich haben wir als Dark Cover Band angefangen und meine ersten Einflüsse waren Cure, Bauhaus und Joy Division. Der Grund warum wir das auf unserer Webseite geschrieben haben ist vielmehr, dass seit unserer Promo "Sleeping Black Eyes" viele Rezensenten ihre Zeit damit verschwendet haben zu erörtern ob wir eine Gothic Rock Band sind oder nicht und manchmal nur eine Zeile über unsere Musik geschrieben haben. Meistens sagen sie dass wir uns eine Gothic Rock Band nennen (was wir nirgends geschrieben haben) aber zu sehr Punk seien und nur Rockmusik ohne Gothic zu finden sei. Deshalb haben wir es dringend für nötig befunden dem ein Ende zu setzen: Wie nennen uns überhaupt nichts, wir wollen keine Gothic Rock Band sein, wir sind einfach nur Rockmusiker, die versuchen etwas eigenes zu machen. Wenn du Dark-, Punk-, Rock-, Metal- oder Stoner Einflüsse findest ist das kein Problem für uns weil wir uns keinem bestimmten Genre verschreiben wollen. So werden Autoren hoffentlich anfangen von unserer Musik zu sprechen, ob sie gut gespielt ist oder nicht, die Emotionen die sie bewirkt und so weiter, ohne sinnlose Debatten zu erzeugen.

MAS:
Obwohl ihr auf eure vielen Einflüsse besteht klingt euer erstes Album "The Breath Of Kali" hauptsächlich nach einem Gothic Rock Album.

FERRUCCIO MILANESI:
Ja, es gibt eine starke Verbundenheit zum Gothic innerhalb der Band und die Songs sind dadurch beeinflusst. Wie ich schon sagte schämen wir uns nicht dafür "gothic" zu sein, wir haben nur genug von Leuten, die nach gewöhnlichen Bands suchen, Klons von Sachen die schon in der Vergangenheit gespielt wurden. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass unser Album so dark klingt, da es auch Stoner Einflüsse beherbergt (vor allem in "Melt"), Hard Rock Stücke ("Eyelids Covering Mirrors") und Punk'n'Roll in "The Breath Of Kali", um nur ein paar zu nennen. Jeder Fan und jedes Magazin findet andere Einflüsse und ich bin ganz froh darüber, da das nur zeigt, dass unser Album kein statisches oder eindimensionales ist. Jemand sagt wir sind nah an Christian Death, andere erwähnen Kiss, Hardcore Superstar oder Hellacopter, andere wiederum Bauhaus oder HIM.

MAS:
Eure erste Promo "Etheral Traveller" war sehr von elektronischer Musik beeinflusst. Wie kam es zum Wechsel zum Dark Rock?

FERRUCCIO MILANESI:
Es handelte sich dabei nur um eine Zusammenarbeit mit meinem Freund Alessandro Izzo (leader von INNERWORLD) und ich muss sagen, dass es uns nach dem ersten enthusiastischen Augenblick sehr schnell langweilte mit Drummachine und Sampler zu spielen. Wir sind Rockmusiker und ohne einen echten Drummer zu spielen, ohne die Energie und das Feeling, das nur ein lebendiger Musiker geben kann, ist wirklich frustrierend. Du darfst nur auf die Zeit achten, bist eng an das Metronom gebunden und es gibt keinen Groove und keine Interaktion. Ich bin Bassist und du kannst dir vorstellen was für ein Unterschied es ist ob ich mit einer Drummachine oder einem guten Schlagzeuger spiele wie etwa Pierfrancesco Mandolese, Etoile Noire's erstem Drummer, der jetzt mit mir bei METHARIA spielt, wirklich der beste Drummer mit dem ich jemals gespielt habe. Die Rückkehr zu wirklich gespielter Musik und zum Rock und Dark war also ein ganz natürlicher und offensichtlicher Weg: Es war das, was wir wirklich brauchten.

MAS:
Über Equinoxe Records wurde euer Album auch in Deutschland veröffentlicht. Sind irgendwelche Konzerte hier im Norden geplant?

KOBRA:
Wir sind wirklich dankbar über die Unterstützung von Equinoxe Records da sie uns viele Interview mit deutschen Magazinen besorgt haben und ich hoffe, dass sie eine Möglichkeit finden werden und in Deutschland spielen zu lassen.

FERRUCCIO MILANESI:
Ich habe mit ARGINE in Deutschland gespielt und muss sagen, dass ich wirklich froh wäre mit Etoile Noire dort zu spielen. Schließlich ist es ein Land, in dem Dark, Metal und Punk im richtigen Umfang vertreten sind und wo man viele gute Bands und großen Labels finden kann. Wenn du dir die Bedeutsamkeit von Bands wie Lacrimosa, Kreator und Sodom vor Augen führst und bedenkst, dass eine Band nicht groß werden kann ohne Unterstützung von Label, Magazinen und Fans, kannst du dir vorstellen wie Deutschland in unseren italienischen Augen erscheinen muss.

MAS:
Wie ist die Situation italienischer Dark Music?

FERRUCCIO MILANESI:
Nur zu sagen, dass sie tragisch ist wäre nicht gelogen. Es gibt hier wirklich gute Bands, sowohl in der Folk- als auch in der elektronischen Darkszene, auch wenn mir auf der Rockseite jetzt nur die Chants of Maldoror einfallen, eine Band die ich sehr mag. Aber das wirkliche Problem ist immer dasselbe: Du findest keine Unterstützung, weder in der Presse und Promotion noch bei den Booking Agenturen. Die einzige unterstützte Musik ist italienischer Melodic oder Reggae/Ethnic. Man findet keinen Manager oder Promoter und wenn du einen findest musst du feststellen, dass er überhaupt keine Ahnung hat wie er seinen Job zu erledigen hat. Musik gilt hier nicht als etwas ernsthaftes wir in Amerika oder England und das schränkt einen völlig ein.

MAS:
Eines eurer Konzerte wurde von der Polizei abgebrochen. Was genau ist dort passiert?

KOBRA:
Das Problem war, dass der Veranstalter und nicht als eine Rockband angesehen hat: Der Club war nicht schallisoliert und sie dachten wir würden als Dark Folk Band auftreten. Ihr könnt euch vorstellen was passierte als wir unseren Soundcheck mit elektronischen Gitarren, Bass und komplettem Drumset gemacht haben! Wir haben sechs Songs gespielt und wurden dann von der Polizei gezwungen aufzuhören.

MAS:
Wie sehen eure zukünftigen Pläne mit Etoile Noire aus?

KOBRA:
Wir suchen nach einem neuen Drummer (auch wenn wir erstmal Pierfrancesco Mandolese oder andere für Konzerte nehmen werden) und wir planen in ein anderes Land überzusetzen. Vielleicht Deutschland oder England.

MAS:
Sonst noch etwas zu sagen?

FERRUCCIO MILANESI:
Ich bin wirklich froh, dass Etoile Noire anfängt ein allgemein bekannter Begriff zu werden. Ich hoffe, dass wir bald in Deutschland spielen werden und wir uns auf der Bühne beweisen können. Danke für eure Unterstützung und das Interesse an der Band.\par www.etoilenoire.net

Hendrik Stahl

 

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