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Musik an sich
 
Diverse - Orkus Collection Vol.2
Gothic/EBM/Dark Wave
 

Ein Sampler, der ausschließlich exklusive Tracks beinhaltet, ist immer ein zweischneidiges Schwert, ist die Absicht, den Fan neben dem Erwerb der Alben seiner Lieblinge auch noch zum zusätzlichen Kauf dieses Tonträgers zu drängen, doch zu klar ersichtlich. Umso größer die Freude der Plattenfirmen, dass es dennoch funktioniert und Zeitgenossen wie der dies hier schreibende Rezensent nicht um eine Platte wie die "Orkus Collection Vol.2" herumkommen.

Qualitativ gibt es auch nicht viel zu bemängeln und so soll hier nur auszugsweise auf einige der gefeatureten (Wie ich randgermanisch liebe...) Nummern eingegangen werden.

Bekannte Namen sind zuhauf auf dieser Silberscheibe vertreten und so eröffnen Atroctiy den Reigen mit "Desert land", einem schönen, für diese Band typischen Song. Escape With Romeo finde ich generell langweilig, so dass ich mir über ihren immerhin ganz netten Pop-Sound an dieser Stelle kein Urteil erlauben will. Fest steht allerdings, dass die folgenden Stücke von Illuminate, welche "Zeit der Wölfe" beisteuern, und L`ame Immortelle, die mit dem wütenden "Never again", einer deutlichen Absage an die Hakenkreuz-Fraktion, vertreten sind, zum Besten zählen, was beide Gruppen je veröffentlichten. Das L`ame Immortelle-Sideproject heißt Siechtum und klingt auch wie Siechtum, denn Siechtum macht Industrial, der letztlich immer irgendwie gleich klingt, und das gar nicht so schlecht.

Keine Überraschung also in diesem Fall, genauso wenig wie bei ASP und Dracul, deren hier vertretene Stücke keinen Millimeter von der sonstigen Linie abweichen und jeden Anhänger zufrieden stellen dürften. Der einzige Totalausfall stammt von einem Projekt namens Minuswelt, dass ich bislang nicht kannte und auch überhaupt nicht kennen will. Mit "Der siebte Tag", das auch die Techno-Schlümpfe nicht schlechter hätten machen können, dokumentiert diese Formation eindrucksvoll den Verfall schwarzer, elektronischer Musik hin zu stumpfem Club-Gedröhne ohne Sinn und Verstand. Licht blickt man kurz darauf glücklicherweise mit Blutengels fantastischem "Hold me" und dem wunderschönen "Julia", das Mantus von ihrer poppigsten und romantischsten Seite zeigt. Abgeschlossen wird der Sampler von dem musikalischen Chamäleon namens Samsas Traum, die mit dem "Schlaflied" auf ihrer elektronischen Schiene inklusive verzerrter Stimme und Sample-Einsatz fahren.

Abschließend lässt sich sagen, dass man einige sehr gute Songs verpasst, wenn man sich diese Scheibe nicht zulegt. Interessant dürfte sie dennoch nur für Menschen sein, die sich als Fans mehrerer der vorgestellten Gruppen bezeichnen, denn die Bandbreite der 16 Tracks ist so groß, dass kaum einem alles zusagen wird. Und so gibt es trotz etlicher Highlights von mir allein deshalb keine hohe Wertung, weil aalglatter Electro-Pop zielsicher an meinem Ohr vorbeischwappt und ich Beiträge der Marke Clan Of Xymox oder Diary Of Dreams daher bevorzugt mit der Skip-Taste überspringe.

Thorbjörn Spieß

13 von 20 Punkte

 

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