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Artikel

Das Snowy White Blues Project auf den Rother Bluestagen 2010

Info

Künstler: Snowy White Blues Project

Zeit: 25.03.2010

Ort: Roth - Kulturfabrik

Internet:
http://www.snowywhite.com
http://www.myspace.com/snowywhitebluesproject

Als alter Thin Lizzy-Fan ist mir der Name Snowy White natürlich hauptsächlich im Zusammenhang mit der legendären Hardrock-Legende ein Begriff. Als ich mir das Video The Wall Live von Roger Waters angeschaut hab, ist mir der Snowy auch als ausgezeichneter, wenn auch sehr ruhiger Gitarrist aufgefallen. Somit war es klar: Wenn er schon einmal in der Gegend ist, muss ich hin. Zudem hab ich für Snowy White (damals mit den White Flames) schon mal eine Eintrittskarte gehabt - von daher wollte ich das Konzert diesmal keineswegs verpassen. Das Konzert damals im Nürnberger Hirsch war leider ausgefallen.

Pünktlich komme ich in Roth an und bin erstaunt. Die Kulturfabrik ist ein kleines aber feines Plätzchen, in dem heuer sehr viele Bands (u.a. noch Nazareth) spielen. Von den Leuten her ist es sehr gut besucht, der größte Anteil der Fans ist im „mittleren“ Alter angesiedelt. Ich komme um 20 Uhr in der Halle an - das Licht geht aus und Snowy White legt schon los!

Snowy White hat eine uralte Gibson Les Paul Goldtop, die schon ziemlich abgewetzt ist. Ein Wahnsinnsteil! Er hat sich am linken Bühnenrand positioniert, nicht im Zentrum, wie ich eigentlich angenommen habe. Aber nach ein paar Songs wird klar: Das muss so sein. Denn Snowy ist ein Teamplayer und keiner, der im Mittelpunkt der Show stehen will bzw. muss. Für das hat er eine ausgezeichnet eingespielte und spielfreudige Live-Band, die ihn nach Kräften unterstützt. Es macht richtig Spaß, Snowy und seiner Truppe beim Spielen zu beobachten. Die Stimmung ist auch entsprechend. Vor allem der andere Gitarrist, mit einer Fender Stratocaster bewaffnet, ist mehr als eine Ergänzung zu Snowy. Er stiehlt ihm bei manchen Songs sogar die Show. Snowy macht dies jedoch nichts, ich glaub nicht, dass er irgendwie eitel oder eingebildet ist.

Snowy macht ein paar Tricks und Spielchen, zeigt was er drauf hat - und das ist eine ganze Menge. Vor allem den anwesenden Gitarristen im Publikum dürfte Snowy mehr als einmal ihre Grenzen aufgezeigt haben. Die Songs, die wohl zum Großteil von der neuen CD stammen, gefallen mir sehr gut. Natürlich in der Blues-Schiene tief verwurzelt, zeigt Snowy neben dem Hardrock seine wahre Leidenschaft. Besonders gut gefällt mir der alte Fleetwood Mac-Song „I Loved Another Woman“. Auch der alte Cream-Klassiker „I’m So Glad“, hier in einer einmaligen Akustikversion dargeboten, ist einfach nur geil. „Walk On“ animiert das Publikum zum Mitsingen, die Stimmung ist klasse. Ich genieße jeden Song, könnte noch stundenlang zuhören. Bei der letzten Zugabe muss das Rother Publikum noch mal ran. Das Motto „Can’t get Enough Of the Blues“ kann für den ganzen Abend stehen.

Das Konzert war wirklich grandios, die Zeit verging wie im Flug. Bereits auf der Bühne - der Applaus ist noch in vollem Gange - kündigt Snowy an, dass er und die Band im Foyer der Halle für die Fans Autogramme geben. Eine feine Sache! Ich hab’s auf jeden Fall nicht bereut nach Roth zu fahren. Das Konzert - mit 22 Euro sehr cool vom Preis her - war jeden Cent wert. Ich hoffe sehr, dass er mit den White Flames auch noch irgendwann auf Tournee kommt, damit ich ihn mit der Band auch einmal anschauen kann.


(Setlist ist aus dem Internet, nicht die von Roth):
Blue to The Bone
Good Morning Blues
Simple
Red Wine Blues
Hot For The Money
I Aint No Doctor
Long Grey Mare
Lonly Man Blues
In Our Time Of Living
Land Of Plenty
Rolling With My Baby
On Your Way Down
I Loved Another Woman
I'm So Glad
Walk On
Woman Across The River
I Want To Thank You
One Way Ticket
---
World Keep On Turning
Can't Get Enough Of The Blues

Stefan Graßl


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