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Artikel

Schweden ist langweilig! - THE MOVEMENTS

Info

Künstler: The Movements

Zeit: 25.11.2005

Ort: Stuttgart, Romeo's Kiste

Besucher: ca. 50

Internet:
http://www.themovements.com

"The Hives, The Vines, The White Stripes,... The Sums".

Wer den Ausschnitt aus dem Sum 41 Video kennt, hat schon humoristisch mitbekommen, welche Blüte das "The" vor dem Bandnamen treibt. Statistische Untersuchungen würden wohl beweisen, dass in 20 Jahren nur noch ein geringer Prozentsatz aller Musikbands ohne das "The" existieren wird. Da man diese nie durchführen wird und am Ende diese These wohl nicht zu halten wäre, ist das etwas überspitzt formuliert, ohne dass es ganz falsch wäre. Eine Liste der Bands würde es mir jetzt erlauben den Computer auszuschalten und ins Bett zu kriechen, da mindestens zwei Seiten gefüllt wären. Aber es soll ja nicht um irgendwelche Bands gehen, sondern um The Movements und deren Auftritt in Stuttgart. Die Band, die sich 2001 gründete und deren Geschichte in Göteborg begann, ist nicht zum ersten Mal in Deutschland, sondern beehrte unsere Republik regelmäßig mit Besuchen. Nun hatten sie ihr neues Album im Gepäck (Grains of Oats erschienen bei Alleycat), sowie ältere Songs von ihrer EP aus dem Jahre 2004. Der kleine Club in Stuttgart-Mitte war weder gerammelt voll, noch hatte er große Kapazitäten. Schlussendlich fanden sich ca. 50 Leute, die bereit waren ein bisschen Rock hingerotzt zu bekommen.


Statt 22 Uhr gings eine halbe Stunde später los, die Jungs aus Schweden waren noch unterwegs um zu essen. Die Band, bestehend aus David Henriksson (Vocals), Gustaf Gimstedt (Orgel, Piano, Backing Voc.), Daniel Eriksson (Bass), Christian Johansson (Gitarre, Backing Voc.) und Thomas Sundberg (Drums) waren auf der Bühne recht trinkfreudig und gaben trotz eher mittelmäßigen Sounds viel bis alles. Der Sänger räkelte sich auf dem Tresen, bestieg denselben und spuckte mit allerlei Flüssigem um sich. Ihre Songs sind schnell, knackig und, ja sie erinnern an bekannte Acts aus Schweden mit einem "The" im Namen. Die allseits beliebte Begründung, dass Schweden über diese feine Musikszene verfügt, weil es dort so langweilig ist (siehe auch das Interview mit David Henriksson) kann hier greifen, die Musik ist es jedenfalls nicht. Sehr gut überzeugen kann man sich davon auf ihrer Homepage, auf der 10 Songs zu downloaden sind. Diese geben auch sofort ein Gefühl, von dem Konzert und dem Tempo. Kurze Ansage, zackiger Song, drei Minuten heftiges Stampfen und Wippen. Durchschnaufen und weiter geht’s. "I Don´t Wanna Be Like You" zum Beispiel ist ein unveröffentlichter Song, der unglaublich viel Tempo hat und die Orgel im Hintergrund zusammen mit den Drums viel Spaß macht. Die großen Hives zu zitieren wäre vermessen, auch ohne Orgel. Aber an diesem Abend wollte niemand an ferne und große Ziele denken, am allerwenigsten die Band selbst. Die spielte knappe eineinhalb Stunden alle ihre Songs und verließ dann schon recht stilsicher mit dem Song "It´s Time To Go" die kleine Bühne. Dann gabs ein paar Gespräche mit den verfügbaren Frauen und mit Schulterklopfern, die ihr Englisch auch während des Konzerts immer wieder ausgespielt hatten ("You got it man! You got it! Yes you really got it man, Yeah...").

Ihrem Namen gemäß gings dann schon weiter, ein paar Termine stehen noch auf dem Tourplan, sowie die Release-Party ihrer neuen CD und eine anschließende Tour in Norwegen. Die gewagte Prognose von Musikjournalisten, dass man diese Gesichter nicht zum letzten Mal gesehen hat, hat sich schon so oft als falsch erwiesen, dass sie unangebracht scheint. Aber zu hoffen bleibt es, so dass weiterhin so frische, unverbrauchte und ja wirklich gute Musik es auch bis in unsere Lande schafft...

Alexander Kitterer


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