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Artikel

SILENCE

Info

Gesprächspartner: Stefan Mueller (Silence)

Zeit: 25.05.2004

Interview: E-Mail

Stil: Gothic Metal

Internet:
http://www.worldinsilence.de

MAS:
Silence hat sich im Jahre 1995 gegründet. Kanntet ihr euch untereinander schon eher, oder habt ihr euch über die Musik gefunden? Und in welchem zarten Alter begann eure Zeit als Musiker?

Silence:
Wir kannten uns untereinander schon länger, teilweise aus der Schule, teilweise aus dem Freundeskreis. Als wir anfingen Musik zu machen waren wir zwischen 14 und 16 Jahren alt, also noch echte Grünschnäbel. Da wir alle schon damals eine große Begeisterung für Musik in uns trugen, ist daraus dann irgendwann eine feste Band entstanden, wir haben das nicht großartig geplant, es hat sich eher zufällig so ergeben. Ganz am Anfang spielten wir ohne große Ziele oder Pläne. Daß dieser "Spaß" irgendwann mal solch ernsthafte Ausmaße annehmen würde konnte damals ja noch niemand ahnen. Und... was soll ich sagen, diesen Haufen Musik-verrückter (im positiven Sinne) gibt es immer noch und nächstes Jahr feiern wir 10 jähriges Jubiläum ha ha. Allerdings hat sich unsere Besetzung im Lauf der Jahre leicht geändert.

MAS:
Gibt es einen bestimmten Auslöser für die Vorliebe von Gothic Metal?

Silence:
Nein mit Sicherheit nicht. Ich würde auch nicht behaupten daß wir Gothic Metal spielen (auch wenn uns die Presse oft in diese Schublade steckt). Die Presse braucht vergleiche um den leuten zu vermitteln wie eine Band klingt, was auch ok ist, allerdings sehen wir uns selbst wie gesagt nicht als Gothic Band. Wir spielen einfach melodischen, (manchmal) melancholischen Metal-Rock. Unsere Songs klingen nunmal so wie sie eben klingen... man kann so etwas nicht planen. Wir haben auch alle sechs
sehr unterschiedliche Geschmäcker was Musik betrifft, da ist wirklich ALLES dabei. Ich glaube manche leute würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn sie wüßten was wir uns privat so alles reinziehen...

MAS:
Die Arbeit im Tonstudio ist sehr kräftezehrend. Seit ihr nachdem die CD fertig war direkt on Stage gegangen, oder brauchtet ihr erst mal Urlaub?

Silence:
Die Arbeit im Studio kann schon wirklich sehr anstrengend sein, das ist wahr. Allerdings hatten wir während den Aufnahmen zu "the pour letters" eine sehr relaxte Zeit. Wir waren für 4 Wochen im Tonstudio und es herschte jederzeit eine sehr angenehme Atmosphäre, was allerdings auch an unserem Produzenten Tom Amendt lag, mit dem man prima arbeiten kann. Das Studio befindet sich quasi direkt vor unserer Haustür, d.h. wir hatten keinen Streß mit Übernachten oder
überlangen Fahrtwegen. Laß es mich mal so sagen: Wir nahmen im Rekord-Sommer (August 2003) auf, und während die Menschheit draußen bei knapp 40 Grad im Schatten vor sich hin-schwitzte, saßen wir in unserem Studio im kühlen Keller, hatten jederzeit in kaltes Bierchen im prall gefüllten Kühlschrank und die Klima-Anlage ratterte vor sich hin... es war wirklich auszuhalten he he.

MAS:
Was versprecht ihr euch von der Veröffentlichung der neuen CD und was sind eure weiteren Ziele in naher Zukunft?

Silence:
Wir versprechen uns eigentlich überhaupt nichts, da man in diesem Business nichts erwarten kann. Es gibt nette Leute, mit denen man gut zusammenarbeiten kann, aber es gibt leider auch viel zu viele Schwarze Schafe. Wir werden das einfach mal abwarten. Natürlich wollen wir viele Gigs spielen, die
CD gut promoten, die Scheibe ordentlich verkaufen, etc. aber planen kann man das leider nicht. Wir werden sehen und hoffen das beste.

MAS:
Jeder wird in gewisser Weise von Vorbildern geprägt, welche sind es bei euch?

Silence:
Nun, direkte "Vorbilder" haben wir nicht, denn es gibt keine Band die wir vergöttern, und auch keine der wir bewußt nachahmen. Jeder von uns hat natürlich seine ganz persönlichen Lieblings-bands, aber wenn wir uns treffen und Songs schreiben hat das keinen Einfluß darauf, wie letztendlich die fertigen Songs klingen. Ich bin der Meinung daß wir unseren Ur-eigenen Sound gefunden haben, zwischen dessen Grenzen wir uns hin und herbewegen und unsere Songs variieren, aber aus dessen Rahmen wir uns auch nicht hinausbewegen.

MAS:
Entstehen die Songs von euch in gemeinschaftlicher Arbeit oder gibt es bei euch so etwas wie einen Songwriter in der Band, der das Grundgerüst, also Lyrics und Melodie, mitbringt?

Silence:
So etwas wie einen Hauptsongwriter gibt es nicht, da jeder seine Ideen beisteuert. Das macht es sehr spannend und kreativ, da wirklich jede Idee ausprobiert, und jeder Vorschlag diskutiert wird. Allerdings muß ich an dieser Stelle faierweise sagen, daß unsere beiden Gitarristen Bernd und Christian schon einen Großteil der Ideen in den Proberaum schleppen, die von den restlichen Mitgliedern dann ausprobiert oder umgesetzt werden. Diese Band funktioniert nur als Einheit... wenn sechs Leute je einen eigenen Song schreiben erhälst du bei uns sechs komplett unterschiedliche Stücke, aber wenn wir ZUSAMMEN an Songideen basteln und unsere Kreativität in einen großen Topf werfen bekommst du den
typischen Silence: Sound.

MAS:
Habt ihr einen ganz besonderen Traum, den ihr verfolgt?

Silence:
Welche Band hat nicht den Traum, möglichst viele Platten zu verkaufen, ausgiebig auf Tour gehen zu können, von der Musik zu leben, und Cocktails aus den Bikini-Höschen von schönen Frauen schlürfen zu dürfen... aber da machen wir uns nichts vor, dies ist und bleibt der große "Rock´n Roll - Traum". Wie hat Peter Steele mal so treffend gesagt... "the dream is dead", und er hat versammt recht damit. Wir wollen einfach möglichst viele, gute Gigs spielen, die Leute von uns begeistern, und irgendwann eine neue (noch bessere) Platte aufnehmen.

MAS:
Was würdet ihr sagen, macht euch als hervorragende Live-Band aus?

Silence:
Wer uns schon mal LIVE gesehen hat wird bestätigen können, daß wir eine verdammt geile Live Band sind... einfach 100% Rock´n fucking Roll mit viel Alkohol, jeder Menge Bewegung, und viel Feuer im Arsch. Gib uns ne große Bühne und ne gute P.A. und wir blasen jede andere Band aus der Halle ha ha.

MAS:
Es gibt kleine Bühnen mit Nähe zum Publikum und große Bühnen, auf der eine große Zahl von Menschen und potentiellen Fans erreicht wird. Welche bevorzugt ihr?

Silence:
Also ich persönlich bevorzuge definitiv große Bühnen, da ich on Stage immer regen Bewegungsdrang verspüre und mich auf größeren Bühnen so richtig "austoben" kann. Auf kleinen Bühnen ist dies unter Umständen sehr schwierig... da bekommst du von rechts ständig den Hals der Gitarre in die Kauleiste während du links gegen den Bass rempelst, hinter dir schon die Becken des Drummers spürst, und vorne ständig mit dem Gleichgewicht kämpfen mußt um nicht von der Bühne zu fallen, das macht definitv keinen Spaß.

MAS:
Was dürfen wir in Kürze von euch erwarten?

Silence:
Neue Songs, (hoffentlich) viele live Shows, sowie irgendwann eine neue CD (auch wenn dies sicherlich noch ein wenig dauern wird). Zudem hoffe ich daß unsere Zusammenarbeit mit SX Distributions gut läuft und wir hoffentlich doch endlich bald mal ein vernünftiges Label finden, das uns unterstützt. In dieser Band steckt noch jede Menge Potential das es auszuschöpfen gilt. Schaut mal auf unserer Website www.worldinSilence: vorbei, schreibt uns was nettes ins Gästebuch, und schaut mal ob u. wann wir in eurer nähe spielen... aktuelle Gigs sind dort immer vermerkt. Es lohnt sich!!!

Conny Benford


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