····· EP, Buch und Tour - Ringo Starr feuert aus allen Rohren ····· 40 Jahre Steamhammer – 40 Jahre Rockgeschichte  ····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Guignon, J.-P. / Mondonville, J.-J. / Aubert, J. u.a. (Plantier)

Les Violons des lumières - Violinsonaten


Info

Musikrichtung: Frühklassik

VÖ: 10.05.2024

(Ricercar / Outhere / Naxos / CD / 2023 / Artikelnr. RIC 461)

Gesamtspielzeit: 71:44

Internet:

David Plantier

BOOM

Vergleichsweise spät etablierte sich die Violinsonate als eigenständige Form in Frankreich. Doch nachdem Leclair die Bresche geschlagen hatte, gab es kein Halten mehr und eine wahre Flut an Kompositionen dieses Genres ergoss sich über das Land. Mit allem experimentellem Wildwuchs der zu einer solche Phase gehört. Und genau das ist es dann auch, der dieses Album so interessant und abwechslungsreich macht. Nach der vielbeachteten Leclair-Einspielung ist es nur konsequent, dass David Plantier sich mit dem Ensemble Les plaisirs du Parnasse nun gewissermaßen den musikhistorischen Folgewirkungen zuwendet, dabei den Zeitraum von 1728 bis 1748 abdeckend.

Da begegnet dem Hörer viel Neues, so etwa Guignons einnehmend verschattete, dunkel abgetönte c-moll-Sonate, der Plantier einen ebenso sanglichen wie sonoren Ton verleiht. Im Kontrast dazu Auberts Werk in D-Dur, so hell und verspielt, dass man sie eher Mondonville zugeordnet hätte, dessen Opus 6 Nummer 1 hingegen mit überraschender Gravitas daherkommt. Konventioneller und zur gefälligen Tändelei neigend erscheinen die Sonaten von Quentin und Branche, während Antoine Dauvergne frühklassisch überformt noch immer reizvoll seine Lehrer Rameau und Leclair durchschimmern lässt.

Plantier und sein Ensemble präsentieren diese oftmals feinziselierte Musik mit schönen Schattierungen, in der Abstufung der Kontraste bei Tempo und Dynamik adäquat vornehm zurückhaltend. Das atmet eher noch die Ernsthaftigkeit des Spätbarock als den lockeren Geist der Frühklassik, was den Sonaten durchaus gut tut und ihre musikgeschichtliche Suchbewegung am Übergang zu einer neuen Epoche reizvoll nachzeichnet.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Jean-Pierre Guignon: Sonate für Violine & Bc op. 1 Nr. 9
Jean-Joseph Cassanea de Mondonville: Sonate für Violine & Bc op. 1 Nr. 6
Jacques Aubert: Sonate für Violine & Bc, Heft 5 Nr. 6
Jean-Baptiste Quentin: Sonate für Violine & Bc, Heft 3 Nr. 10
Antoine Dauvergne: Sonate für Violine & Bc op. 2 Nr. 6
Charles-Antoine Branche: Sonate für Violine & Bc, Heft 1 Nr. 12

Besetzung

David Plantier: Violine

Les Plaisirs du Parnasse
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger